168/366: Wir haben die Straße an das Auto verloren – ALW für Wohnstraßen

So schön wär's in der Wohnstraße.
So schön wär’s in der Wohnstraße.

„Die Straße war über Jahrtausende der politische, wirtschaftliche und soziale Treffpunkt der Städte. Wo die Menschen ihren Platz auf ihnen verloren haben, müssen sie ihn wieder zurückerobern“, schrieb die Alternative Liste Wien in ihrem Wohnstraßenprogramm, „die Zerstörung der Straße war und ist vor allem die Zerstörung unserer Macht. Wir müssen die Straße zurückerobern. Wir müssen wieder für die Straße auf die Straße gehen. Dem freien Menschen freie Straßen!“ Warum die ALW für Wohnstraßen war, lest Ihr heute auszugsweise im Blog.

Download des gesamten Programms: 168-alw-wohnstrassenprogramm (PDF, 1 MB)


// Warum wir für Wohnstraßen sind!

Tausche 3-Zimmer-Wohnung...
Tausche 3-Zimmer-Wohnung…

Heute ist die Straße die Domäne des Autos. Die Straße wird von der Werbung zum Freiheitssymbol hochgejubelt. Der erhöhten Freiheit steht jedoch ein Verlust einer anderen Freiheit gegenüber Wir haben die Straße an das Auto verloren! Fußgänger und Radfahrer werden an den Straßenrand gedrängt. Die Kinder verlieren Spielflächen und manchmal ihr Leben. 2000 Verkehrstote und 50000 Verletzte im Jahr. Umweltverschmutzung und Landschaftszerstörung sind für manche zur unausweichlichen Selbstverständlichkeit geworden. Noch aber ist es Zeit dagegen aufzutreten. Ein kleiner Schritt ist die Errichtung von Wohnstraßen. Das sind Straßen, die uns allen gehören, denn hier sind Fußgänger und Radfahrer gleichberechtigt gegenüber dem Autofahrer.

Was ist eine Wohnstraße genau?

  • eine Wohnstraße ist eine begrünte Straße: mit Bäumen, Sträuchern und Topfpflanzen In der Straße und wildem Wein an den Häusern
  • eine Wohnstraße ist eine verkehrsberuhigte und oder eine verkehrsfreie Straße:
    • der Durchzugsverkehr ist eingeschränkt durch Einbahnen, Engstellen, Bodenwellen, Geschwindigkeitsbegrenzungen usw.
    • es gibt auch gänzlich verkehrsfreie Bereiche: entweder durch ein ganztägiges Fahrverbot oder nur zu bestimmten Tageszeiten (z.B. ein Nachtfahrverbot)
    • die Parkplätze bleiben vor allem den Anrainern vorbehalten. Ist dies nicht möglich, können Sammelgaragen in annähernd gleicher Entfernung wie die Haltestellen des öffentlichen Verkehrs zu den Wohnungen angeordnet werden
  • eine Wohnstraße ist eine Straße der Anrainer: Der Verkehr sollte daher nur Anrainern und Lieferanten möglich sein. Radfahrern sollte ein weitgehend ungehindertes Durchfahren ermöglicht werden
  • Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer sind gleichberechtigt:
    • die Verlangsamung und Beschränkung des Autoverkehrs auf die Anrainer und Lieferanten verringert dessen bisherige Dominanz zugunsten der Fußgänger und Radfahrer.
    • jetzt können die trennenden Gehsteige entfernt werden, da von den Autos nun keine Gefahr mehr droht.
  • die Wohnstraße ist ein Treffpunkt
    • durch die Begrünung und die Verkehrsberuhigung wird die Straße wieder attraktiv. Die Bewohner fühlen sich auf der Straße wieder wohl.
    • auf der Straße werden Möglichkeiten zu gemeinsamen Betätigungen geschaffen: es gibt große und kleine Plätze zum Plaudern, Tarock- und Schachpavillons, Diskussionsforen, es gibt Spielplatze für Kinder und Erwachsene.
    • die Eigeninitiative der Bewohner bestimmt im wesentlichen den Charakter der Straße: Bevölkerungsinitiativen veranstalten Feste, machen Märkte und noch viel viel mehr.

Die Straße war über Jahrtausende der politische, wirtschaftliche und soziale Treffpunkt der Städte. Wo die Menschen ihren Platz auf ihnen verloren haben, müssen sie ihn wieder zurückerobern.

Warum brauchen wir Wohnstraßen?

  • die Begrünung hebt die Lebensqualität.
  • der Baum ist ein wichtiger Klimafaktor: er ist ein wichtiger Klimafaktor, denn er erhöht die Luftfeuchtigkeit. Er ist ein Wasserspeicher und ein Wasserverdunster.
  • der Baum reinigt die Luft, er ist ein Staub- und Abgasfilter, auch im Winter.
  • der Baum ist ein Lärmschutz.
  • der Baum ist ein Zeichen des Lebens: allein seine Anwesenheit steigert unser Wohlbefinden und ist oft das einzige Naturerlebnis in unserer unmittelbaren Umgebung.
  • der Baum ist ein Lebensraum einer bunten Tierwelt: er ist die Wohnung für viele Tiere und bietet Nahrung für Vögel, Bienen, Käfer, Schmetterlinge, Ameisen und Spinnen. Gerade die als „lästiges Ungeziefer“ bezeichneten Insekten sind überaus wichtig im Gefüge der Natur. Für Vögel sind sie eine unentbehrliche Futterquelle (ein Mauersegler braucht täglich 500 bis 1000 Insekten für sein Junges).
  • die Verkehrsberuhigung verringt die Umweltverschmutzung.

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