Die Zeit ist knapp, um notwendige Fortschritte in der Klimapolitik zu erzielen. Unser Anliegen muss es daher sein, die wirkmächtigsten Kräfte, allen voran die Marktkräfte, für den Schutz des Klimas zu mobilisieren.
Im Rahmen der Bodenseekonferenz 2023 werden wir folgende und weiterführende Fragen gemeinsam mit Expert:innen diskutieren:
- Welche Regeln müssen auf dem Weltmarkt etabliert und eingehalten werden, um grüne Investitionen zu fördern?
- Wie müssen wir den internationalen Handel gestalten, um uns von fossilen Brennstoffen verabschieden zu können?
- Welche Rolle spielen die Zentralbanken?
- Welche Maßnahmen auf nationaler Ebene sind geeignet, um unsere Volkswirtschaften auf Kurs zu halten?
- Wie können wir Hyperinflation und Verarmung vermeiden?
Angela Köppl vom Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung und
Professor Joscha Wullweber von der Universität Witten Herdecke werden uns Einblicke in ihre aktuellen Forschungen geben.
Expert:innen aus Wissenschaft und Wirtschaft werden an den Gesprächen teilnehmen, ebenso wie Mitglieder der österreichischen Bundesregierung und der Parlamente deutschsprachiger Länder.
Die Konferenz wird in deutscher Sprache abgehalten.
Moderation:
Barbara Neßler: Abgeordnete zum Nationalrat, Sprecherin für Kinder, Jugend, Familie und Tourismus
- Lukas Hammer: Abgeordneter zum Nationalrat, Sprecher für Klimaschutz und Energie
Interessiert?
Für die Teilnahme ist eine Anmeldung erforderlich.
Programm
Donnerstag, 11. Mai 2023
Treffpunkt für alle Teilnehmer:innen am Rahmenprogramm im Grünen Büro, Deuringstraße 3, Bregenz
Begrüßung durch Jessica Bösch, Landesgeschäftsführerin Die Grünen Vorarlberg
- Gruppe: Führung Vorarlberg Museum mit Christoph Jungblut, staatlich geprüfter Fremdenführer
- Gruppe: Stadtspaziergang zu zeithistorisch interessanten Orten der Stadt mit dem Bregenzer ehem. Kulturstadtrat Herbert Pruner
Begrüßung durch Michaela Sburny und Juliane Alton, Vorstand FREDA Akademie, Landesrätin Katharina Wiesflecker und Landesrat Daniel Zadra
Freitag, 12. Mai 2023
Michaela Sburny und Juliane Alton, Vorstand FREDA Akademie
Video Botschaft von Manne Lucha, Minister für Soziales, Gesundheit und Integration/Die Grünen DE
„Zentralbanken als Klimaretterinnen der letzten Instanz?!“
Es fließt weiterhin deutlich mehr Geld in fossile als in grüne Anlageprodukte. Der Green New Deal ist im Finanzsystem nicht angekommen. Welche – auch politisch-ökonomischen Gefahren birgt diese Tatsache? Welche Mittel haben Zentralbanken, um die notwendige Transformation zu forcieren? Wie kann ergänzend dazu Fiskalpolitik die Richtung weisen?
Moderierte Fragen der Teilnehmer:innen
„Ökonomische Instrumente im Dienst der Klimawende und ihr regulatorischer Rahmen: Steuern, Subventionen und Emissionshandel. Was wirkt wie und ist die Wirkung stark genug?“
Moderierte Fragen der Teilnehmer:innen
- „Und jetzt? Was fangen wir politisch damit an?“ mit Vizekanzler Werner Kogler
- „Welche Rahmenbedingungen braucht ein funktionierender Markt?“ mit Andreas Freytag, Universität Jena
- Im Anschluss moderiertes Panel mit Werner Kogler, Joscha Wullweber, Angela Köppl, Andreas Freytag
Moderierte Fragen der Teilnehmer:innen
„Die Wirtschaft hat längst erkannt, dass die Zukunft in der Dekarbonisierung, Kreislaufwirtschaft und neuen Formen des Miteinanders im Arbeitsprozess liegt. Als Politikerin und als Unternehmerin engagiere ich mich für das Setzten der richtigen Rahmenbedingungen um den Transformationsprozess zu forcieren.“
Wirtschaftsrunde zum Thema „Energiewende in der Wirtschaft – was bedeutet das für Unternehmen?“
Mit Sabine Jungwirth / Claudia Dankl, Stv. Geschäftsführerin VÖZ, Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie / Markus Himmelbauer, Geschäftsführer, Autor und Vortragender / Martin Wesian, Gründer Helioz GmbH / Günther Lehner, Chairman ALPLA Group
- Klubobfrau Sigi Maurer „Inside Regierung“
- Vizekanzler Werner Kogler „Wir verändern die Welt: Klimajobs für heute und morgen“
- Francisca Bremberger/Wirtschaftsuniversität Wien“
Co2 Zertifikate und CBAM (Carbon Boarder Adjustment Mechanism): Pro und Contra der einzelnen Maßnahmen“
Eine kurze Einführung zu Marktmechanismen, eine knappe Erklärung, warum Umweltverschmutzung zu Marktversagen führt und warum der Staat eingreifen muss, um die Kosten den Verursachern aufzuerlegen. Im Anschluss werden CO2 Zertifikate und CBAM in ihrer Wirkungsweise vorgestellt. - Joscha Wullweber „Wie die globale Transformation finanzieren: Der Ecor und die grüne Weltzentralbank“
Die Länder des Globalen Südens stehen vor großen Herausforderungen. Nicht nur sind sie häufig deutlich stärker von der Klimakrise betroffen. Ihnen fehlen auch die Geldmittel zur Finanzierung der nachhaltigen Transformation, z.B. für den Import wichtiger grüner Technologien. Eine Lösung dieses Dilemmas wäre die Schaffung einer grünen Weltzentralbank, die ihre eigene Währung, den Ecor, schöpfen kann. Diese Geldmittel könnten insbesondere dem globalen Süden für nachhaltige Projekte bereitgestellt werden und die notwendigen Maßnahmen weltweit finanzieren.
Samstag, 13. Mai 2023
- „Quo Vadis, Austria? Die Transformation des Energiesektors aus zeitlich perspektivischer und systemischer Sicht“
- Moderierte Fragen der Teilnehmer:innen
- Keynote „Die Transformation des Energiesektors in Österreich“ mit Bundesministerin Leonore Gewessler
- Keynote „Die Transformation des Energiesektors in Deutschland“ mit Staatssekretärin Franziska Brantner
- Moderiertes Panel mit Leonore Gewessler, Franziska Brantner / Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz in Berlin, Demet Suna und Gustav Resch / AIT, Francisca Bremberger / Wirtschaftsuniversität
- Moderierte Fragen der Teilnehmer:innen
Michaela Sburny und Juliane Alton, FREDA Akademie
Individuelle Abreise
Sprecher:innen
ist Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz. Außerdem ist sie Sonderbeauftragte der Bundesregierung für die Umsetzung der internationalen Initiative für mehr Transparenz im rohstoffgewinnenden Sektor (Extractive Industries Transparency Initiative – EITI) in Deutschland (D-EITI).
Foto © Edith Forster
studierte Volkswirtschaftslehre an der WU Wien und verfasste ihre Doktorarbeit zum Thema Regulierung von Netzwerkbasierten Industrien. Zu ihren Forschungsinteressen gehören Corporate Governance, Regulierungsökonomie und Energie Märkte, insbesondere Erneuerbare Energien. Francisca Bremberger arbeitet als Senior Lecturer am Department Volkswirtschaft der WU Wien und hält Vorlesungen mit mikroökonomischen Schwerpunkten, wie Marktmechanismen, Anreizsystemen und der Optimierung strategischer Unternehmensentscheidungen im Kontext unterschiedlicher Marktstrukturen, in allen Ebenen der WU-Studiengänge.
ist seit 2018 Geschäftsführerin von Zement+Beton und stellvertretende Geschäftsführerin der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie VÖZ. Sie ist für die Öffentlichkeitsarbeit der VÖZ verantwortlich. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind energie- und ressourcenschonendes Bauen mit den Baustoffen Zement und Beton, sie organisiert Veranstaltungen, Workshops und Events, wie das jährliche Kolloquium „Forschung und Entwicklung für Zement und Beton“ und betreut auch zahlreiche Forschungs- und Innovationsprojekte, u.a. zum Thema thermische Bauteilaktivierung. Davor hat sie bei der ÖGUT im Themenbereich Bauen und Energie das Programm-Management von „Stadt der Zukunft“ geleitet. Während und nach dem Studium der Landschaftsplanung an der Boku Wien hat sie Erfahrungen in einem Raumplanungsbüro gesammelt. Sie ist ausgebildete Energieberaterin und hat zahlreiche Weiterbildungen absolviert, zuletzt an der Betonakademie.
Foto © Z+B Kromus
ist Professor für Wirtschaftspolitik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Direktor des Schumpeter-Zentrums zur Erforschung des sozialen und ökonomischen Wandels. Das Zentrum befasst sich mit sozialen, gesellschaftlichen, ökonomischen und politischen Wandlungsprozessen – beispielsweise mit Migrationsprozessen, mit dem Wandel der Nationalstaatsidee und der damit verbundenen Europäisierung auf der politischen und institutionellen Ebene, dem Wandel von Arbeitsmärkten, mit Arbeitsbeziehungen und damit interagierendem organisationalen Wandel oder mit Versuchen, neue Formen der Zusammenarbeit zwischen staatlichen und privaten Akteuren zu installieren, die den gesellschaftlichen Wandel besser meistern helfen. Freytag selber forscht zum globalen Strukturwandel, der Außenhandels- und Entwicklungspolitik (EZ) und der Interaktion von EZ und Klimapolitik.
Foto © FSU Jena, Frau Anne Günther
ist Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie.
Foto © Cajetan_Perwein
ist Landesvorsitzender von Bündnis 90 / Die Grünen in Baden-Württemberg. Er trat 2006 dem Bündnis 90 / Die Grünen bei. 2017 war Pascal Bundestagskandidat in Karlsruhe-Land, seit 2019 Mitglied des Landesvorstandes der GRÜNEN Baden-Württemberg sowie Sprecher der LAG QueerGrün. Den Erneuerungsvertrag für Baden-Württemberg verhandelte er im Bereich „Gesundheit, Pflege und Demographie“ mit. Und 2021 wählte ihn die Landesdelegiertenkonferenz zum Landesvorsitzenden.
Foto © Landesverband Grüne BW
hat an der WU-Wien BWL studiert, weitere Studienaufenthalte führten nach St. Gallen und Harvard. Arbeitsschwerpunkte sind Finanzen, Sanierungsmanagement, Strategieausrichtung, Innovation und in jüngerer Zeit auch Nachhaltigkeit. Er setzt mit seinem Buch zum Klimawandel „Mission Zero“ ein kräftiges Signal aus der Wirtschaft und reklamiert einen radikal-konsequenteren Lösungsansatz. Markus Himmelbauer besetzte zahlreiche führende Positionen in nationalen und internationalen Logistik-Unternehmen, gründetet Startups und ist als Aufsichtsrat tätig. Das jüngste Projekt „Mission Zero Klimapartner“ hat sich aus dem Buch entwickelt und begleitet Unternehmen, Gemeinden und Vereine bei Klimabilanzen und Nachhaltigkeitsausrichtungen: www.mission-zero.at
ist Bundessprecherin der Grünen Wirtschaft, Unternehmensberaterin, Aufsichtsrätin der GBG, Mitglied im Wirtschaftsparlament der Wirtschaftskammer Österreich.
Foto © Foto Furgler
ist Vizekanzler, Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport und Bundessprecher der Grünen.
Foto © BKA/Andy Wenzel
ist seit 1992 Ökonomin (Senior Economist) am WIFO und ist in der Forschungsgruppe „Klima-, Umwelt- und Ressourcenökonomie“ tätig. Sie hatte zweimal die Position der Stellvertretenden Leiterin des WIFO inne und war in dieser Funktion für die wissenschaftliche Koordination zuständig. 1991 erhielt sie an der Universität Wien ihr Doktorat in Volkswirtschaftslehre. Von 1987 bis 1992 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin der Abteilung Ökonomie am Institut für Höhere Studien. Im Jahr 2002 verbrachte sie einen Forschungsaufenthalt am Massachusetts Institute of Technology in Cambridge. Sie ist Vizepräsidentin des Austrian Chapter of the Club of Rome. Als Mitglied des Gründungsvorstandes des Climate Change Center Austria (CCCA) trug sie wesentlich zu dessen Etablierung bei. Schlüsselbereiche ihrer Forschungstätigkeit sind Fragen des Klimawandels und der Restrukturierung des Energiesystems, ökonomische Instrumente der Klimapolitik wie Ökosteuern und Emissionshandel sowie die Energie- und Klimapolitik Österreichs und der EU.
Foto © AlexanderMueller
repräsentiert die 2. Generation im 1955 von seinem Vater Alwin und dessen Bruder Helmuth gegründeten Familienunternehmen. Günther Lehner arbeitet seit 1979 bei Alpla, und trat nach verschiedenen Aufenthalten bei ALPLA im Ausland 1989 als Mitglied der Geschäftsleitung im ALPLA Headquarters in Hard ein. Er übernahm 1997 die operative Führung von seinem Vater und trieb die internationale Expansion weiter voran. Ab 2006 übernahm er die Rolle als CEO. Im Januar 2021 gab er die CEO-Rolle an seinen Sohn Philipp weiter, womit die ALPLA-Unternehmensgruppe nun bereits in der 3. Generation geführt wird, und übernahm selbst die Rolle als Vorsitzender des Unternehmensbeirats (Chairman of the ALPLA Group of Companies).
Foto © ALPLA/Bereuter
ist Minister für Soziales, Gesundheit und Integration in Baden-Württemberg.
Foto © Sozialministerium Baden-Württemberg
ist Klubobfrau des Grünen Parlamentsklubs, Abgeordnete zum Nationalrat und Mitglied des Bundesvorstands der Grünen
Foto © Parlamentsdirektion / PHOTO SIMONIS
ist seit Jänner 2023 Senior Scientist am AIT Austrian Institute of Technology, Center for Energy in der Competence Unit Integrated Energy Systems. Davor war er 20 Jahre in leitender Funktion an der TU Wien (Energy Economics Group) tätig. Seine Tätigkeitsfelder umfassen technoökonomische Analysen von (erneuerbaren) Energietechnologien, Evaluierung und Weiterentwicklung energiepolitischer Instrumente sowie die konzeptionelle Entwicklung und Anwendung von energiewirtschaftlichen Modellen mit den inhaltlichen Schwerpunkten in den Bereichen Politikinteraktionen, Ressourcenrestriktionen, Technologiediffusion und technologischer Wandel. Gustav Resch studierte Elektrotechnik (Energietechnik) an der Technischen Universität Wien. Im Mai 2005 promovierte er zum Dr. techn. im Bereich Energiewirtschaft.
arbeitet seit April 2016 am AIT Austrian Institute of Technology, Center for Energy, als Scientist im Bereich der Energiewirtschaft und Energiesystemmodellierung. Sie hat mehr als sieben Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Energy Economics Group (EEG) am Institut für Energiesysteme und elektrische Antriebe der Technischen Universität Wien gearbeitet. In ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit konnte sie sehr gute inhaltliche und methodische Kompetenzen in den Bereichen Erneuerbare Energie und Energieeffizienz aufbauen als auch gute Einblicke in die österreichische und internationale Energiewirtschaft, energiepolitische Prozesse und Rahmenbedingungen auf nationaler und EU-Ebene gewinnen. Des Weiteren war sie im Zeitraum Juli 2013 bis März 2014 als Senior Consultant im Bereich Erneuerbare Energie bei der Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO) tätig. Demet Suna studierte Elektrotechnik (Energietechnik) an der Technischen Universität Yildiz (Istanbul) sowie an der Technischen Universität Wien. Im September 2013 promovierte sie zum Dr. techn. im Bereich Energiewirtschaft.
gründete und leitete das Social Enterprise HELIOZ, welches Entwicklungsprojekte in Ländern des Globalen Süden durch die Generierung und Ausgabe von Co2-Zertifikaten und Nachhaltigkeitsmanagement umsetzt.
In dieser Tätigkeit fokussierte er sich auf soziale Innovation und nachhaltige Finanzierung, sowie Kreislaufwirtschaft und nachhaltiges Unternehmertum.
In dieser Funktion ist Martin auch Gründungsvorstand des Social Entrepreneurship Network Austria (SENA), Beiratsmitglied des UN Global Compact Austria und Mitglied des Kofi Annan Award for Innovation in Africa.
Darüber hinaus ist er als Berater des Royal College of Surgeons Ireland als Societal Impact Advisor in Malawi tätig und ist Mitglied des Vorstands der Aktion Regen.
Martin Wesian hält einen MSc. in International Business Engineering mit Fokus auf Kreislaufwirtschaft und einen BA (Hons) in Kommunikation von der Middlesex University.
Foto © BKA/Andy Wenzel
ist Heisenberg-Professor für Politics, Transformation and Sustainability an der Universität Witten/Herdecke. Zu seinen Forschungs- und Arbeitsgebieten gehören insbesondere Zentralbankpolitik, Sustainable Finance, Kredit- und Geldtheorien, das Schattenbankensystem, Finanzkrisen, nachhaltige und gerechte gesellschaftliche Transformation sowie Theorien und Methoden der Internationalen Politischen Ökonomie.
Foto © Hanne Schmidt