„Die Atomlobby gibt viel Geld aus für Anzeigen und Hochglanzbroschüren, in denen verkündet wird, der Ausbau und Neubau von Atomkraftwerken könne zum Schutz vor einer Klimakatastrophe beitragen. Atomkraftwerke gegen die Klimakatastrophe – das hieße: den Teufel mit dem Beelzebub austreiben“. Der Folder „Atomenergie – todsicher kein Beitrag gegen die Klimakatastrophe“ unserer deutschen Kolleg_innen stammt aus dem Jahr 1992, wirkt aber höchstaktuell.
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Die Lügen der Atomindustrie
// Die Atomindustrie hat in den letzten Jahren herbe Image-Verluste hinnehmen müssen: Harrisburg und Tschernobyl, Transnuklear und Biblis waren warnende Beispiele für ihre Gefährlichkeit. Sie scheiterte in Wackersdorf und mußte ein Aus für Hochtemperaturreaktor und Schnellen Brüter hinnehmen. In letzter Zeit unternimmt die Atomindustrie große Anstrengungen, um ihren ruinierten Ruf zu retten: Der Treibhauseffekt und die Klimakatastrophe sind ihre Ansatzpunkte. Die Atomlobby gibt viel Geld aus für Anzeigen und Hochglanzbroschüren, in denen verkündet wird, der Ausbau und Neubau von Atomkraftwerken könne zum Schutz vor einer Klimakatastrophe beitragen. Atomkraftwerke gegen die Klimakatastrophe – das hieße: den Teufel mit dem Beelzebub austreiben.
Klimakatastrophe durch Treibhauseffekt
Klimaveränderungen erschrecken und bedrohen die Menschen auf der ganzen Welt. Diese Klimaveränderungen sind keine Schicksalsschläge, die wir hinnehmen müssen. Sie sind von Menschen verursacht. Sie sind in erster Linie das Resultat der Art und Weise, wie in den westlichen Industrienationen produziert und gelebt wird: Es wird auf ständiges Wachstum gesetzt und die Umwelt ruiniert, die Atmosphäre zerstört. Eine Folge sind Klimakatastrophen aufgrund des Treibhauseffekts.
Wie entstehen Treibhauseffekt und Klimakatastrophen? Mit wachsender Produktion und zunehmendem Verkehr gelangen ständig mehr Stoffe in die Atmosphäre, die das ökologische Gleichgewicht verändern. Die Folge ist eine Erwärmung der Erdatmosphäre, der Treibhauseffekt, der sich katastrophal auswirken kann. Neben Methan, Lachgas und Fluorchlorkohlenwasserstoffen ist mit 50% Kohlendioxid der Hauptverursacher des Treibhauseffektes.
Die Hauptquellen dieser Emissionen stammen aus der Verbrennung fossiler Energieträger wie Öl, Gas, Kohle oder Holz, aus Biomasse und von Lösungs- oder Kühlmitteln. Diese Gase brauchen einige Zeit zum Aufstieg in die höheren Schichten der Atmosphäre, wo sie zur Erwärmung beitragen. Selbst bei einem sofortigen Stopp der Emissionen würde also die Temperatur noch weiter ansteigen. Sofortiges Handeln ist deshalb erforderlich.
Die Regierung nimmt sich Zeit: Bundeskanzler Kohl hat Maßnahmen zur Senkung der CO2-Emissionen um 25% bis 2005 angekündigt. Ein schlüssiges Konzept für eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes gibt es jedoch nicht. Die alleinige Reduzierung von CO2 kann zwar zur Verhinderung einer Klimakatastrophe beitragen. Aber diese Maßnahme allein wird nicht ausreichen, da CO2 nur zur Hälfte am Treibhauseffekt beteiligt ist und nicht alle CO2-Quellen verschlossen werden können. Schon daraus wird ersichtlich, daß Atomkraftwerke als Ersatz für CO2-Emittenten allein nicht ausreichen können, um den Treibhauseffekt wirksam zu vermindern. Es muß bei allen Treibhausgasen angesetzt werden. //