Liebe Leser:innen!
Mit diesem Blogeintrag starten wir ganz offiziell unsere neue Blog-Reihe „Fundstück des Monats“. Bei unserer Arbeit stoßen wir im Archiv natürlich immer wieder über Schriftstücke oder andere Objekte, die uns in irgendeiner Weise bemerkenswert erscheinen. Mit diesen Zeilen wollen wir euch einmal im Monat aus diesen Zufallsfunden Kurioses, Lustiges, Bewegendes oder Bedeutendes vorstellen und näherbringen. Diese Idee haben wir natürlich nicht selber erfunden, viele staatliche und Archive führen eine Reihe wie diese. Klickt doch zum Beispiel auch mal auf die Archivalie des Monats im Österreichischen Staatsarchiv oder das Fundstück des Monats im Bruno-Kreisky-Archiv.
Heute beginnen wir mit einem Stück Grüner Geschichte, dass mir beim Sortieren der Steirischen Gemeindezeitschriften untergekommen ist:
Die Grünen kommen ins Internet!
Im März 2000 titelten die Grünen Söchau in ihrer Gemeindezeitung BISS mit ihrer damals neuen und modernen Internetpräsenz. Wenn wir das aus heutigen Augen betrachten, haben wir natürlich direkt die Tonfolge des guten alten Wählmodems im Ohr. Gemeindegruppen waren aber natürlich nicht die ersten Grünen Internetpräsenzen.
Mit der Waybackmachine kann man im eigenen Browser in der Geschichte der Internetauftritte zurück gehen und auch die Österreichische Nationalbibliothek archiviert im Webarchiv Internetseiten, dies allerdings erst ab 2008. Die archivierten Websites sind als sogenannte Mirror oder Captures gespeichert, das heißt sie sind (teilweise) interaktiv. Alle erfassten Unterseiten, teilweise auch hinterlegte Dateien wie Fotos oder PDFs kann man sich ansehen, auf andere Internetseiten verweisende Links führen jedoch ins Leere.
Der älteste Capture der Grünen Homepage ist aus dem Jahr 1998, aber wenig aufschlussreich, da es sich um nur um eine Info über die neue Internetadresse www.gruene.at handelte. Die Captures aus dem Jahr 1999 enthalten leider fälschlicherweise die Homepage von 2005, sodass das tatsächliche Design aus diesem Jahr verloren ist.
Ab dem Jahr 2000 jedoch ist die Homepage einsehbar – man beachte auch den Unterschied im Design zur Seite der Grünen Söchau. Leider sind die Bilddateien nicht gespeichert, was den ungeordneten Eindruck verstärkt, aber dennoch ist eindeutig, dass hier noch viel selbst Hand angelegt wurde.
(web.archive.org/web/20000229131545/http://www.gruene.at/)
Es gab diese Homepage jedoch auch damals schon möglichst barrierefrei – Blindengerecht als reine Textversion ohne Bilder. Die ersten Vorleseprogramme (Screenreader) für Computer existierten schließlich auch schon lange, nämlich seit 1987.
(web.archive.org/web/20001205201500/http://www.gruene.at:80/)
Diese Version blieb für vier Jahre die aktuelle, wenn auch teilweise für Wahlen Unterseiten in eigenen, etwas moderneren Designs eingerichtet wurden. Ab 2005 schien dann auch die Homepage im neuen, mintgrünen Design, das nun schon recht professionell wirkte. Einen kleinen Throwback in die 90er stellte jedoch die Spieleecke dar, in der unter anderem Horoskope und eCards (virtuelle Postkarten, zT Flash-animiert) zu finden waren. Bemerkenswert ist auch, dass auf dieser Homepage unter dem Punkt „Geschichte“ bereits Gerhard Jordans Grüne Chronik zu finden ist, die auch weiterhin (aktualisiert bis 2022) auf unserer FREDA-Seite zu finden ist!
Die alte Homepage wurde nicht gelöscht, sondern auf die Domain archiv.gruene.at verschoben und blieb erreichbar, um die alten Beiträge weiterhin einsehen zu können. Bis 2009 blieb archiv.gruene.at erreichbar.
(web.archive.org/web/20051102025453/http://www.gruene.at/)
Mit nur kleinen Änderungen blieb dieses Design auf der Homepage bis 2008 – so verschwanden etwa die Horoskope aus der in Multimedia umbenannten Spielecke, und fremdsprachige Versionen wurden hinzugefügt. Im August 2008 wurde die Homepage umgebaut, sodass sie nun nicht mehr die klassische Dreiteilung mit Sidebar links, Inhalten in der Mitte und weiterführenden Links rechts aufwies. Stattdessen waren die einzelnen Inhalte als Boxen angeordnet.
(web.archive.org/web/20081009123738/http://www.gruene.at:80/)
2013 erfolgte schließlich der Wechsel zum bekannten Grün-Magenta-Farbschema. Diese Version blieb auch nach dem Ausscheiden aus dem Parlament 2017 und dem Wiedereinzug 2019 aktuell, nämlich bis September 2021. Sie stellte mit 8 Dienstjahren das bisher langlebigste Design.
(web.archive.org/web/20130121141703/http://www.gruene.at/)
Seit Oktober 2021 schließlich erscheint die Homepage so, wie wir sie auch heute noch in der Live-Version vorfinden.
(web.archive.org/web/20211026182815/https://gruene.at/)
Und die Grünen in Söchau? Natürlich haben sie auch noch immer einen Internetauftritt… so wie viele andere Grüne Gemeindegruppen auch. Klickt euch mal durch um zu sehen, was in eurer Nähe so passiert!
(stmk.gruene.at/gemeinden/soechau/)
(RG, 2024)