Fünf Jahre FREDA – Fundstück des Monats 03/25

Nach dem Wiedereinzug der Grünen ins Parlament 2019 wurde aus den Mitteln der Parteienförderung im Jahr 2020 auch wieder eine Akademie für die politische Bildung gegründet: FREDA Die Grüne Zukunftsakademie, benannt nach der ersten Obfrau der Grünen Alternative, Freda Meissner-Blau. FREDA steht in der Tradition der Grünen Bildungswerkstatt, kurz auch GBW oder GrüBi, die bereits 1987 nach dem ersten Parlamentseinzug gegründet wurde und in Teilorganisationen bis heute besteht (GBW Wien, GBW Oberösterreich, Grüne Akademie Steiermark). Im gleichen Gedanken steht auch das Grüne Gedächtnis als Teil der FREDA in der Tradition des Grünen Archivs der GBW.

 

Das Archiv als Gedächtnisinstitution sammelt die Geschichte der Grünen Bewegungen in Österreich, aber natürlich fungiert die Akademie als übergeordnete Organisation in gewisser Weise als Aktenbildner – als die Stelle, deren Ablage regelmäßig an das Archiv abgeliefert wird. Da es FREDA erst seit fünf Jahren gibt, handelt es sich bei den bisherigen Ablieferungen vor allem um Drucksorten und Programme. Diese erlauben einen Rückblick auf fünf Jahre Bildungsarbeit.

 

Die Fundstücke dieses Monats sind deswegen jeweils ein Projekt aus jedem Jahr FREDA, die aber selbstverständlich nur stellvertretend für die vielen spannenden, anregenden, informativen und mitreißenden Events, Veranstaltungen, Seminare, Klausuren, Kurse, Weiterbildungen, Konferenzen, … stehen können. Wer es ganz genau wissen will, findet unsere vergangenen Veranstaltungen auch in der FREDA Nachlese.

 

2020 – Neubeginn mit Lockdown

Das erste Jahr Freda stand ganz im Zeichen des Organisationsaufbaus: der Vorstand aus mit zunächst drei Mitgliedern wurde berufen, ein Büro und separate Räumlichkeiten für das Grüne Gedächtnis wurden angemietet, erste Mitarbeiter:innen wurden eingestellt. Zum Ende des Jahres war FREDA auf 13 Personen angewachsen, die seit März erste Projekte umsetzten – in Summe 53 schon innerhalb von 2020! Das Vorhaben wurde wie das gesamte gesellschaftliche Leben und Arbeiten von den Bedingungen der Covid-Pandemie stark beeinflusst, die anfangs vor allem viel Unsicherheit über den richtigen Umgang mit der Krankheit auslösten. Eine Impfung war noch nicht verfügbar, sodass vor allem Abstand zu anderen Menschen und das Tragen von Mund-Nasen-Schutz als Mittel zur Eindämmung vorrangig waren. Veranstaltungen wurden in ihrer Teilnehmerzahl beschränkt und wo es möglich war ins Freie verlegt.

 

Dennoch hat FREDA im Rahmen der Möglichkeiten Menschen zusammengebracht, und neben eher theoretischen Bildungsangeboten auch praktische Kurse zur direkten Anwendung angeboten. Ein Favorit: Garteln im Klimawandel, das im August 2020 auf dem Biohof Wolf in Wörterberg zehn interessierten Burgenländer:innen nahe brachte, wie sich auch private Gärten mit dem Klima verändern und wie wir unsere Zier- und Nutzpflanzen bei der Anpassung an geänderte Bedingungen unterstützen können.

 

2021 – Bildungsarbeit online, Kunst offline

Obwohl Obfrau Dagmar Tutschek sich Ende 2020 noch wünschte, dass 2021 das Ende der Pandemie sehen würde, war dieses Jahr vor allem von der Pandemiebewältigung und damit von mehreren Lockdowns, Masken und Social Distancing, sowie von den Diskussionen um Alterskohorten in Impfprogrammen geprägt. In vielen Branchen wurde daher so viel wie möglich auf Online umgestellt – von Home Office als „neuem“ Arbeitsmodus, über Online-Unterricht an Schulen bis hin zu Online-Ausstellungen in den Museen. Der Kunst und Kultur fehlt aber eine ganze Wahrnehmungsdimension ohne den persönlichen Kontakt. FREDA machte daher aus den schwierigen Rahmenbedingungen das Beste und schuf den FREDA Kunstraum, in dem wechselnde Ausstellungen wann immer möglich persönlich besucht werden konnten, die aber auch durch die Übertragung in das Medium Fotografie digital verfügbar gemacht wurden. Insgesamt fünf Ausstellungen wurden über einen Zeitraum von jeweils zwei Monaten gezeigt.

 

2022 – Bildungs- und Kulturarbeit neu denken

Ab dem Jahr 2022 beschloss FREDA unter der Führung der neuen Vorstandsvorsitzenden Michaela Sburny, sich noch mehr darum zu bemühen, bei jungen Menschen das Interesse an Politik und Aktivismus zu fördern. FREDA wollte dafür nicht nur Programme zur Verfügung stellen, sondern auch Diskursraum sein, niederschwellige (Online-)Angebote machen und Handlungsmöglichkeiten aufzeigen, um Ohnmachtsgefühlen nicht das Feld zu überlassen. Dafür wurde die bereits erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Grünen Jugend und den grünen und alternativen Student:innen GRAS fortgeführt und durch das FREDA Magazin der online Content erweitert. Doch auch die klassische Informationsquelle Broschüre wurde in diesem Jahr genutzt, um zu den grünen Kernthemen Klimawandel, Atomkraft und Frieden kompakte Informationen zu liefern.

Diese und weitere Publikationen stehen übrigens hier auch zum freien Download bereit.

 

2023 – Ein Jahr mit neuen Impulsen

Das Jahr 2023 hat FREDA einige Änderungen gebracht: Susanne Puchberger wurde neue Geschäftsführerin und die Akademie durchlief sehr konstruktiv und positiv einen Organisationsentwicklungsprozess, der zum Ende des Jahres viele neue Anregungen und Formate gebracht hat. Eine der neuen Veranstaltungsreihen, die aus diesem Prozess hervorging, war das Demokratie-Pubquiz, das noch vor Ende des Jahres mit einer sehr erfolgreichen Pilotveranstaltung in Innsbruck startete.

Natürlich blieben dabei aber auch die beliebten und seit Jahren etablierten Formate wie etwa die Grünen Gemeindetage weiter. In Tirol zum Beispiel am 1. Juli 2023 im Halltal zum Thema Jagd als Bestandteil ökologisch nachhaltiger Landschaftspflege – inklusive Besuch vom Europaparlamentsabgeordneten Tom Waitz, der über die Situation in Österreich hinaus eine europäische Perspektive auf das Thema eröffnete.

 

2024 – Neue Wege gehen

In diesem Jahr wurden eine ganze Reihe neuer Lieblingsprojekte umgesetzt, wie das oben erwähnte Pubquiz und andere. Aber auch Bewährtes wie das Grüne Curriculum, Gemeindetage, Sommerkino oder die Kunst der Politik-Lehrgänge ging in ein neues Jahr mit frischen Ideen und neuen Gesichtern. Ein besonderes Projekt mit großem Anklang war die neu gestartete Reihe Auf der Couch, in der verschiedene große Themen unserer Zeit auf die symbolische und physische Couch gesetzt und durchleuchtet werden, natürlich an dem dafür passendsten Ort, dem Sigmund-Freud-Museum in der Wiener Bergstraße. Am 28.05.2024 diskutierten Tamara Ehs, Jean Peters und Alma Zadić in der ersten Therapiesitzung über Demokratie. Die gesamte Veranstaltung kann man auch auf Youtube nachschauen. Teaser: in diesem Jahr wird die Bildung auf der FREDA-Couch Platz nehmen.

 

Honorable Mention – Spray for Change

Natürlich gab es noch viel andere tolle, einprägsame, mitreißende Projekte, die in diesem kurzen Rückblick nicht explizit erwähnt werden konnten. Als Honorable Mention möchte ich aber noch ein besonders innovatives Format hervorheben, das mit jungen Menschen in mehreren Bundesländern umgesetzt wurde: Spray for Change hat sich zum Ziel gesetzt, ein wenig Farbe an sonst triste Wände zu bringen. Unter Anleitung von professionellen Graffiti-Künstler:innen konnten sich insgesamt sechs Kleingruppen in Wien, Burgenland, Steiermark, Salzburg und Vorarlberg mit der Spraydose austoben und nebenbei noch ein bisschen über grüne Themen plaudern.

 

ZUKUNFTS-Akademie

Nach fünf Jahren können wir schon stolz darauf zurückblicken, was FREDA Die Grüne Zukunftsakademie bisher erreicht hat, und wir schauen trotz aller gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen auch zuversichtlich in die Zukunft. Es gibt bereits wieder viele Ideen zu neuen Veranstaltungen und zur Weiterentwicklung der Ausbildungsprogramme, über die ihr euch im FREDA-Kalender und mittels Newsletter informieren könnt. Wir sehen uns!

 

(RG, 2025)

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