Rund zweihunderttausend Gemeindewohnungen in zweitausend Gemeindebauten für fünfhunderttausend Menschen gibt es in Wien. Wie die Grünen das Leben und Zusammenleben in den Gemeindebauten verbessern wollen, schilderte David Ellensohn, damals nicht-amtsführender Stadtrat, in der Broschüre „Unser Gemeindebau“. Er forderte unter anderem einen Delogierungsstopp für Kinder und Jugendliche.
//zitat// Jede vierte Wohnung in Wien ist eine Gemeindewohnung. Auf diese fast 100 Jahre alte Errungenschaft ist die Wiener SPÖ auch heute noch stolz. Doch die Enkerl und Urenkerl des „Roten Wien“ sind dabei, dieses Erbe zu verspielen. Anzeigenserien in Zeitungen und auf Plakaten tun so, als ob im Gemeindebau alles in Ordnung wäre.
1000 Delogierungen pro Jahr
Aber sehr vieles ist nicht in Ordnung: Jedes Jahr führt Wiener Wohnen 1000 Delogierungen durch – davon betroffen sind auch 300 Kinder. Gerade neulich wurde eine Familie mit 4 Kindern auf die Straße gesetzt, weil einer der Buben psychisch krank ist und angeblich die Nachbarn stört. Neue Wohnung gibt es keine. Das Geld der MieterInnen wird für sinnlose Kampagnen vergeudet.
schlechter baulicher Zustand
Viele Gemeindebauten gehören dringend saniert, die MieterInnen klagen über den schlechten baulichen Zustand, über Schimmel und Kälte im Winter. Um diese Wohnungen im Winter warm zu halten, muss zu viel Geld fürs Heizen ausgeben werden. Anstatt die Mietrücklagen für wichtige Sanierungen zu verwenden, werden Einzelwohnungen teuer hergerichtet. Und oft stimmen auch die Abrechnungen für Miete und Betriebskosten nicht. Grünflächenpflege passiert nach dem Zufallsprinzip und genauso wird sie auch verrechnet. Fast immer, wenn die Abrechnungen genau überprüft werden, kommen viel zu hohe Beträge zum Vorschein. Hat man eine Frage oder eine Beschwerde, so muss man sich mit dem unpersönlichen Call Center herumschlagen.
Wir Grüne fordern schon lange die rasche Sanierung von Gemeindebauten und eine Information für alle, wann ihr Haus saniert wird. Sanierungen bringen Arbeitsplätze, viele Menschen sparen Geld beim Heizen, und der Umwelt tut so eine Sanierung auch gut. Wir Grüne fordern transparente und nachvollziehbare Betriebskostenabrechnungen. Und wir fordern endlich eine erreichbare und verantwortliche Ansprechperson für jedes Haus.
wichtiges öffentliches Gut
Die Gemeindewohnungen in Wien sind ein wichtiges öffentliches Gut. Sie gehören saniert und in einem ordentlichen Zustand erhalten und jenen Menschen zur Verfügung gestellt, die sie brauchen. Und nicht verkauft, wie es die SPÖ im Kleinen bereits angegangen ist (600 Wohnungen hat der heutige Kanzler und Häupl-Ziehsohn Faymann verkauft) und die ÖVP schon lange im großen Stil fordert. Im Gegenteil: Nach über 10 Jahren Pause ist es Zeit, wieder Gemeindewohnungen zu bauen. Große für Familien und kleine für Singles. Nach modernen Standards und energiesparend. Billig für die weniger Betuchten, finanziert durch Steuern von denen, die mehr als genug haben.
Wir Grüne wollen, dass der Wiener Gemeindebau auch in Zukunft seinen Zweck erfüllt: Wienerinnen und Wienern, jungen Familien und Menschen in Pension Wohnungen zur Verfügung zu stellen, in denen sie sich wohl fühlen und die sie sich leisten können.
Der soziale Wohnbau muss wieder sozial werden.
Die Broschüre mit wunderbaren Illustrationen von Gannet zum Durchblättern: